Sulawesi – Tentena und die Togean Inseln

Sulawesi – Tentena und die Togean Inseln

Der Dünndarm Sulawesis und ein mächtiger Wasserfall

„Be ready at around 7:30 tomorrow morning“ – spätestens gegen 08:00 Uhr soll unser Bus Richtung Norden nach Tentena kommen. Wir warten, warten und warten und merken, wie ungeduldig wir im Vergleich zu den Einheimischen Wartenden sind. Um 9:30 Uhr geht es dann wirklich los. Wir sitzen im Bus gen Norden, und die ersten Kurven lassen nicht lange auf sich warten.

Wir überqueren drei Passstraßen, es regnet in Strömen, die Kurven werden immer enger und unser Bus ist gefühlt drei Nummern zu groß für die engen Straßen. Während der Mann neben uns seinen Mageninhalt auf links dreht, schaut Manuel sich unsere Strecke auf Maps an und sagt „Ich habe das Gefühl wir passieren hier gerade den Dünndarm von Sulawesi“. Spätestens als der erste LKW im Graben hängt und wir irgendwie daran vorbei kommen müssen, beweist unser Busfahrer, dass er sein Handwerk beherrscht – Millimeterarbeit! Ich kann teilweise nicht mehr zuschauen, packe mir Musik auf die Ohren, freue mich und atme auf, als die Straßen endlich wieder weniger kurvenreich und vor allem breiter werden. Angekommen in Tentena fallen wir nach 13 Stunden Fahrt müde ins Bett.

Am nächsten Morgen steht Planung an der Tagesordnung – unser nächster Stopp sollen die Togean-Inseln sein. Weil es dort weder Handyempfang noch Internet gibt, müssen wir die nächsten Tage möglichst vorbuchen – nachdem das erledigt ist, schwingen wir uns auf den Roller und machen uns auf den Weg zu einem Wasserfall, von dem wir nicht sonderlich viel erwarten, weil wir uns gerade in der Trockenzeit befinden und die Wasserfälle dann oftmals ohne Wasser sind oder nur in schmalen Rinnsalen runter tröpfeln. Als wir ankommen dann eine schöne Überraschung. Der Wasserfall ist mächtig, breit, laut und verteilt sich auf mehreren Ebenen. Als wir gerade auf einer Plattform stoppen und die Aussicht genießen, kommen wir ins Gespräch mit einer Gruppe Männer, die gerade einen Ausflug während ihres Geschäfts-Meetings machen – es folgt das Standardprogramm: Smalltalk und eine ausgiebige Selfie-Session in allen möglichen Konstellationen, jeder der Herren einmal alleine mit uns beiden, dann nochmal alle zusammen, und so weiter. Genau das sind diese kleinen wunderbaren Begegnungen, die Sulawesi für uns so besonders machen.

Der nächste Zwischenstopp auf unserer Reise Richtung Togean Islands ist Ampana. Wir treffen am Vorabend zwei Schweizer und eine Französin, mit denen wir uns ein Taxi dorthin teilen und uns so die Busfahrt (die mehrere nervige Umstiege mit sich gebracht hätte) sparen. Wir haben eine recht lustige Fahrt mit viel Gelächter, kommen spät an, sind zu fünft auf Unterkunftssuche und klappern ein Guesthouse nach dem nächsten ab. Nach fünf Fehlversuchen (es gibt aber auch merkwürdige Unterkünfte – zum Beispiel ein komplettes Hotel ohne eine einzige Toilette oder Badezimmer?!) stranden wir letztendlich doch wieder im ersten Hotel, in dem wir schon eine Stunde vorher angefragt hatten. Ein schnelles Mie Goreng und dann „ab ins Bett“ – schließlich geht es am nächsten Morgen direkt weiter.

Hallo Togeans, hallo Kadidiri!

Pünktlich um acht Uhr stehen wir bepackt mit unseren Rucksäcken am Fährhafen, registrieren uns, zahlen die Nationalparkgebühr und bekommen einen Schlüsselanhänger als Willkommensgeschenk in die Hand gedrückt. Unser Ziel: Die Togean Islands, ein Archipel bestehend aus 56 Inseln. Kein Internet, kein Handyempfang, nur am Abend für ein paar Stunden Strom, türkises Wasser, Hängematten, weiße Strände, umgeben von Dschungel. Die Anreise ist beschwerlich, was vielleicht ein Grund dafür ist, dass der Massentourismus noch nicht hier angekommen ist. Doch: so beschwerlich die Reise auch sein mag – es lohnt sich!

Die letzten Plätze auf dem begehrten Speedboat wurden uns gerade eben vor der Nase weggebucht. Wir nehmen also stattdessen die öffentliche Fähre – vielleicht sogar die schönere Alternative mit herzlichen Begegnungen. Über eine wackelige Holzplanke steigen wir auf die Fähre, die auf dem Dach schon voll beladen ist mit Kartons, Motorrollern, und Menschen, die sich ein gemütliches Plätzchen für die nächsten Stunden gesucht haben. Wir steigen durch eine Bodenluke in den Passagierraum, der schon proppenvoll sitzt, es ist stickig, Rauch steht in der Luft und tanzt durch die Sonnenstrahlen, die durch die kleinen Fenster reinkommen. Ein paar Kinder pusten Seifenblasen in den Rauch und kichern, wenn sie auf den Köpfen der Mitreisenden zerplatzen. Unsere eigentlich reservierten Plätze ziemlich weit hinten sind erstens belegt, zweitens fast ein bisschen beängstigend weit weg von möglichen Notausgängen und drittens gefühlt komplett ohne Frischluft. Weil aber gefühlt hier kaum jemand auf seinem reservierten Platz sitzt, suchen auch wir uns einen anderen Platz – direkt an der Treppe unterhalb der Luke, um immerhin ein bisschen Fahrtwind und Frischluft ab zubekommen. Neugierig werden wir gemustert von unseren Mitfahrern, es wird gewunken und gelacht. Ein junger Mann hinter uns spricht etwas Englisch und fragt uns im Auftrag der umliegenden Mitreisenden aus. Ein kleiner Junge kommt vom Deck nach unten, setzt sich auf den Boden neben mich und holt aus seiner Tasche zwei Wasserflaschen. Er schraubt beide auf, schüttet von einer Flasche etwas Wasser in die andere – erst als er sie etwas hochhebt und schüttelt sehen wir, dass er einen Goldfisch transportiert. Uff – „5 Euro, wenn der die Fahrt übersteht“.

Kaum legt die Fähre in Wakai, dem Hauptort der Inselgruppe an, strömen auch schon Verkäufer mit großen Körben in den Innenraum der Fähre und verkaufen in Bananenblätter eingewickeltes Essen. Die meisten Fahrgäste bleiben sitzen, fahren noch weiter nördlich. Wir laufen nur ein paar Meter über den Pier und steigen direkt auf das nächste Boot zur Nachbarinsel Kadidiri. Zehn Minuten später springen wir von Bord – unsere Füße stehen auf weißem feinen Sand bis zur Wade im glasklarem Wasser der Harmony Bay. Was für eine Begrüßung. Hallo Togean Islands, hier sind wir!

Weil es auf den einzelnen Inseln oftmals nur wenige Resorts gibt oder die Strecken zu den umliegenden Ortschaften (falls es überhaupt welche gibt) zu weit sind, bucht man hier mit seinem Bungalow automatisch die Vollverpflegung mit. Vielleicht mag sich das erst mal so anhören wie: „All Inclusive Urlaub auf einer Insel, auf der es sonst nichts zu tun gibt? Den ganzen Tag in der Sonne braten? Wird doch schnell langweilig!“ Doch unsere Zeit auf den Togeans ist alles andere als das…und zwar ungefähr so: Den ersten Kaffee des Tages gibt’s mit den Füßen im Sand, Schaukeln in der Hängematte mit einem Buch in der Hand und Blick aufs türkisfarbene Wasser, salzige Luft, wunderschöne Ausblicke über wie unter Wasser, Ukulele-Übungsstunden, Schnorcheln, ein Tauchgang, Dschungelwanderungen, Sternenhimmel, tolle Bekanntschaften, gute Gespräche und Spieleabende die schon fast rekordverdächtig sind. Weil man dort automatisch länger an einem Ort verweilt und die gleichen Leute um sich herum hat, gehen die Gespräche auch mal wieder über den klassischen Traveller-Smalltalk wie „Wo kommste her, wo gehste hin? Haste Tipps?“ hinaus, was zwischendurch richtig gut tut.

Frühstück gibt es für jeden dann, wann er mag. Mittag und Abendessen dann zu bestimmten Uhrzeiten für alle zusammen an einer langen Tafel – es hat den Charakter von einem gemütlichen Familienessen… fast ein bisschen wie daheim 🙂 Jeden Abend bleiben wir nach dem (übrigens super leckeren Essen) gemütlich zusammen sitzen, unterhalten uns gut und irgendwie kommt es, dass UNO zum Dauerbrenner und täglichen Abendritual wird. Grüße gehen raus an unsere Togean Crew, die kaum lustiger hätte sein können! 😉

Die Harmony Bay in Kadidiri wirkt wie ein gut gehüteter Schatz – allein das bunte Hausriff mit seinen vielen Bewohnern ist der Hammer. So kommt es, dass wir direkt am Strand los schnorcheln können, und beim Zurückkommen zwischen lauter Seesternen im Wasser sitzen bleiben und bei einem Bier der Sonne dabei zusehen können, wie sie im Horizont verschwindet. Einer der spektakulärsten Sonnenuntergänge die wir bisher überhaupt gesehen haben… und das jeden Abend aufs Neue.

Palmzucker, Kokosnüsse und eine herzliche Begegnung im Dschungel

Durch den Dschungel kann man auf die andere Seite der Insel zu einem weiteren Strand wandern. „Der Weg ist ganz einfach“, erklärt uns einer der Jungs aus dem Resort, „einfach an der Küche vorbei und an der ersten Kreuzung links, dann kommt irgendwann ein Schild ‚beach'“. Alright, das hört sich einfach an und ist am Ende doch eine kleine Herausforderung 😄 Über Wurzeln, unter quer liegenden Bäumen und durchs Dschungelgestrüpp stapfen wir in die vermeintlich richtige Richtung. Teilweise sind wir nicht ganz sicher, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, ob das was da vor uns liegt nun eine Kreuzung ist oder nicht – Fakt ist: wir ‚verlaufen‘ uns und kommen natürlich nicht dort raus, wo wir geplant hatten rauszukommen. Stattdessen landen wir irgendwo im Dschungel an einem kleinen Wellblechverschlag. Dampf strömt aus einem großen Kessel, der über einem Feuer hängt. Daneben steht ein Mann, er stellt sich als Gam vor, kommt jeden Tag von der Nachbarinsel mit dem Boot gefahren, denn das hier ist sein Arbeitsplatz – er kocht Palmzucker. Gam lädt uns ein reinzukommen und schenkt ungefragt eine Tasse von seinem kochenden Palmzucker zum Probieren ein. Ob wir durstig wären? So schnell können wir kaum schauen, da sprintet er mit der Machete bewaffnet in den Dschungel und kommt ein paar Minuten später mit Kokosnüssen zurück, die er uns in nullkommanichts geöffnet hat und uns zur Erfrischung in die Hand drückt. Wir haben das Gefühl, wir sind eine willkommene Abwechslung für ihn. Wirklich unterhalten können wir uns leider nicht – unser Bahasa besteht nur aus einzelnen Worten, sein Englisch genauso. Am nächsten Tag starten wir gerade zu einem Schnorchelausflug, als uns Gam mit seinem Boot entgegen kommt – was das für ein fröhliches Gewinke auf beiden Seiten ist, könnt ihr euch sicher vorstellen. Seit wir auf Sulawesi reisen bekommen wir so viel Herzlichkeit zu spüren, die uns ständig aufs Neue bewegt.

„Keine Sonnencreme, keine Flossen, nicht reinpinkeln“ – unser Ausflug zum Quallensee

Eines unserer Highlights auf den Togean Islands ist der Jellyfishlake. Ein natürlicher Salzwassersee, in dem unzählige Quallen schwimmen und sich dort ungestört vermehren können. Weil die Quallen in dem See keine natürlichen Feine haben, nesseln sie nicht und sind absolut ungefährlich.

„Keine Sonnencreme, keine Flossen, nicht reinpinkeln“ heißt es schon vor Abfahrt, weshalb wir in Longsleeves losziehen, um hinterher keine böse Überraschung in Form eines Sonnenbrands zu bekommen – das hatte ich erst und brauche es nicht schon wieder.

Nach ein paar Zügen im badewannenwarmen Wasser geht es direkt los – „Da ist eine! Zwei! Drei!“. Vor lauter Ausweichen habe ich irgendwie den Moment verpasst, in dem es ganz plötzlich so viele wurden… Wir drehen uns um, die Sonne strahlt ins türkisfarbene Wasser und um uns herum schwimmen hunderte Quallen in allen möglichen Größen. Total irre 😮 Natürlich versucht man, sie nicht zu berühren, und doch schwimmen die Tierchen einen automatisch an. Beim ersten Anschwimm-Kontakt hört man mich vermutlich noch einen Kilometer weiter hysterisch lachen.

Das vielleicht schönste ist, dass der See völlig überraschend für uns kommt. In klassischen drei-Wochen-Urlauben kommt man irgendwie vorbereiteter in einem Land an, hat schon Reiseführer gewälzt, Bilder von den Orten gesehen, die man besuchen will und weiß vermutlich auch genau, was man alles sehen möchte. Weil wir im Moment aber oft etwas unvorbereitet in einem Land ankommen, uns einfach treiben lassen, und unsere Route auch anhand von Tipps und Gesprächen mit anderen Reisenden planen, ist der Überraschungseffekt oft größer. Ich habe vorher noch nie gehört, dass es solche Seen überhaupt gibt.

Entspannte Tage bei Poki Poki und das schönste Riff, das wir bisher irgendwo gesehen haben

Nach einer knappen Woche auf Kadidiri, geht es weiter nach Bomba. Wir steigen zweimal um, fahren mit drei unterschiedlichen Booten. Das zweite Boot wirft uns an irgendeinem kleinen Anleger an einer Mini Insel heraus – „es kommt euch da sicher jemand abholen“ sagt der Bootsführer noch, als er uns die Rucksäcke zuwirft. Jetzt stehen wir da, glasklares Wasser unter uns, der Ausblick ist traumhaft und wir fragen uns, ob wirklich jemand kommt – schließlich weiß keiner von unserer neuen Unterkunft, wann, woher und mit welchem Boot wir ankommen. Ein paar Minuten später kommt tatsächlich ein kleines türkisfarbenes Boot mit knatterndem Motor angetuckert, und wir sind mal wieder verwundert, wie gut das hier alles funktioniert so ganz ohne Abstimmung und Handyempfang.

Das Poki Poki auf der Insel Batudaka ist unsere zweite Togean-Station. Schon der erste Blick als wir in die kleine Bucht abbiegen ist vielversprechend: Türkises Wasser, ein langer weißer Sandstrand, palmengesäumt, kleine hübsche Bamboo-Bungalows und ein langer Steg. Als wir den dann das erste Mal Richtung Strand entlang laufen und an den beiden „Hängematten-Hüttchen“ vorbei kommen, ist klar: Das wird unser Platz für die kommenden Tage.

Tatsächlich machen wir hier die nächsten Tage kaum Ausflüge. Es ist für uns ein Ort zum Runterkommen und Entspannen und doch nicht zu langweilen. Gefühlt „Hängematte all day long“, ich lese insgesamt vier Bücher, Manuel probiert sich an der Ukulele und am Diabolo. Bei Ebbe laufen wir weit am Strand. Rummikub, Ballspiele oder „Bahasa lessons“ mit den Kids der Resort-Familie und spannende Gespräche mit Nain, dem „managing heart“ bei Poki Poki, der selbst in Bomba aufgewachsen ist und die Togean Islands gefühlt in und auswendig kennt und viele tolle Geschichten auf Lager hat.

Okay… ein Ausflug geht dann doch noch. Und der lohnt sich. Mit dem Knatterboot geht es nach Taupan Island – es ist das schönste Riff, das ich bisher irgendwo beim Schnorcheln gesehen habe. Die Riffe rund um die Togean Islands sind schlichtweg der Hammer, auch wenn beim früheren Dynamitfischen einiges zerstört wurde. Es gibt trotzdem noch immer viele bunte und intakte Korallen in allen möglichen Dimensionen und eine große Vielfalt an so vielen kleinen und großen Meeresbewohnern. Taupan ist ein oben flaches Riff, das steil nach unten abfällt und mit dem Tiefblau des Ozeans verschwimmt. Als dann noch die Sonne einstrahlt und das Licht im Wasser bricht – unfassbar schön, sodass wir mehr als einmal völlig geflasht wieder auftauchen.

Netflix Empfehlung zu den Unterwassermenschen der Togeans

Wir haben eine Netflix Empfehlung bekommen die wir gerne weitergeben: „JAGO – Ein Leben unter Wasser“. Eine Dokumentation über einen Harpunen-Fischer der Togean Islands. Der Kommentar dazu war, dass die Einheimischen sich hier teilweise wie Fische unter Wasser bewegen, bis zum Meeresgrund tauchen und Minuten lang die Luft anhalten um zu fischen… schwer vorstellbar und wahnsinnig spannend!

Klassentreffen-Feeling und eine abenteuerliche Rückreise

Eines der besonderen Dinge auf den Togean Inseln: Man trifft die gleichen Leute wieder und wieder, vertraute Gesichter und tolle Menschen. Anna und Ralf haben wir schon auf Kadidiri kennen gelernt, treffen sie dann auf Batudaka wieder. Ein paar Tage später kommen Carina und Hannes, die wir auch vorher schon getroffen haben und das Hallo ist groß. Gefühlt kennt jeder jeden und solche Gespräche wie „gestern kam dann noch ein Schweizer Pärchen an, er hat sich ne Ukulele bauen lassen in Yogyakarta“ – „hey, die kennen wir doch! Mit denen haben wir uns das Taxi geteilt“ stehen an der Tagesordnung… fühlt sich ein bisschen wie Klassentreffen an 😀

Unsere Rückreise nach Ampana ist abenteuerlich. Schon zwei Abende vor Abreise bekommen wir die Info, dass das Speedboat nicht fährt und wir stattdessen mit der Public Ferry fahren können. Am Abend vor der Abreise dann die Info, dass auch die Fähre gecancelt wurde. Nun gibt es noch die Option ‚Public Boat‘. Um das zu erwischen, werden wir morgens mit einem kleinen Boot ins Nachbardorf Bomba gebracht. Dort steigen wir um auf die Ladefläche eines kleinen Trucks und fahren auf die andere Seite der Insel, wo das Public Boat auch schon beladen wird. Der erste Blick durch die Fensteröffnungen von außen aufs Boot ist etwas verwirrend. Es ist quasi kein Boden darin, man sieht nur den Motorraum und wir fragen uns: Wo sollen denn die ganzen Leute sitzen, die schon am Pier bereit stehen? Währenddessen werden gefühlt tonnenweise schwere Säcke mit Kokosnuss Schalen aufgeladen. Danach werden lange Holzplanken darauf gelegt – Ah! Hier kommt also der Boden, auf dem die Passagiere sitzen werden. Wir denken schon, dass wir sicher gleich aufsteigen und losfahren, als plötzlich drei Kühe über den Pier geführt werden – die müssen also auch noch mit. Die Belade-Aktion stellt sich als schwierig heraus, die Kühe haben nämlich absolut keine Lust auf die Boot Aktion – eine entleert protestartig nochmal ihren Darm auf dem Pier, bevor sie auf das Boot geschoben wird, was natürlich zu großem Gelächter führt. Nach insgesamt zwei Stunden Belade-Aktion geht es dann los, mit etwas Schlagseite – wir sitzen gemütlich auf dem Deck, bekommen sogar einen Schattenplatz zugewiesen, mit dem Kommentar, dass es keinen „turis goreng“ gibt (verbrannten/gegrillten Touristen). Mit dem Taxi geht’s weiter nach Luwuk – wo wir zwei Tage Zwischenstopp vor unserem Weiterflug nach Kuala Lumpur haben.

Warum wir uns auf Sulawesi manchmal vorkommen, wie Berühmtheiten?

In Luwuk haben wir ein kleines Warung (Garküche) direkt am Meer gefunden. Leckeres Essen und eine dauergrinsende Kellnerin. Wir gehen direkt an zwei Abenden hintereinander dorthin. Am zweiten Abend unterbrechen wir ständig unser Abendessen, weil wieder jemand an unserem Tisch steht und ein Foto mit uns machen möchte. Das lässt sich natürlich die Kellnerin auch nicht zweimal sagen. Plötzlich sind wir auf Facebook befreundet und kaum haben wir den Laden verlassen, ist unser Bild auch schon online. Dazu die Story, dass wir jetzt schon zum zweiten Mal in dem Restaurant zum Essen ins Restaurant kamen. Kurz darauf ein Kommentar einer ihrer Facebook Freunde „sind sie noch da? Komme gleich vorbei!“ und parallel dazu mindestens vier Freundschaftsanfragen bei jedem von uns. Herrlich! 😄

 

Selamat Tinggal, Sulawesi!

Die Insel mit ihren vielen Facetten hat uns gefühlt jeden Tag aufs Neue begeistert und unsere Wochen hier sind viel zu schnell verflogen. Unfassbar schöne Landschaften mit tollen Ausblicken, wahnsinnig tolle Strände, lustige Bootsfahrten, einzigartige Kulturen, spektakuläre Sonnenuntergänge, Gänsehaut-Erlebnisse und so viele tolle Begegnungen und unglaublich herzliche Menschen. Danke Sulawesi!

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